STERNMUT LITERATUR

  • Ausblick

Es werden Werke folgen. Neue Werke. Und neue Bilder
werden auf die alten Bilder folgen. Und der Betrachter wird sich
„sein Bild“ machen. Und wieder wird es „Interpretationen“ geben,
wird mancher an der „Kunst“ zweifeln, andere sich ganz finden. Künstler
folgen auf Künstler. Keiner wird wie der andere sein.
Literaten auf Literaten. Keiner. Erdbeeren auf Erdbeeren.
(Walderdbeeren?) Bilder auf Bilder. Es ist ihnen nicht zu trauen.  
 
 
Das wird bleiben. Und das Kunstwerk als etwas Außergewöhnliches, ein
Werk über die Stunde und den Tag hinaus.
Von der Gegenständlichkeit zur Abstraktion.
„Es gibt keine abstrakte Kunst, man muss immer mit einem Gegenstand
anfangen. Hinterher kann man alle Spuren der Realität tilgen...“
Und die Augen werden sehen, was zu sehen ist, was sie sehen können,
sehen wollen, was das Gehirn „sieht“.
Uns sie sehen nicht „Was keiner sieht“.
Das Gedächtnis wird uns sein, die „Wahrnehmung“,
die „Phantasie“, ein „Motiv“ vielleicht, eine neue ästhetische Ebene.
Und wieder die Strukturen der menschlichen Psychologie, Philosophie,
der menschlichen Sehnsüchte, Hoffnungen, Ängste, die zu Bildern werden,
Worten oder Bildern. Was zu zeigen ist, es kann oft nicht gezeigt werden.
Was zu sagen ist, es kann oft nicht gesagt werden. Schreiben oder malen.
Die Versuche werden bleiben die „Wirklichkeit“ in eine „Ordnung“
zu bringen, die sich löst, in neuen Zusammenhängen „verwirklicht“.
  
Bilderflut. Bilderstreit.
Ob sich etwas NEUES erfinden lassen muss. Genug: die bunte Wucht
der alten Bilder der Jahre, Jahrzehnte...
 
 
Und: „Die Bilder sind in uns, die wir sehen, wir müssen nicht für neue Motive nach
Portugal reisen, müssen nicht reisen, müssen unsere Nasenspitze sehen, unsere
innere Landschaft entdecken, die ruhigen Striche und weiten Flächen oder
die hektischen, wirren Striche aus Unruhe oder Zweifel. Grundsatz: wir müssen
etwas riskieren, dürfen uns nicht in Feigheit ergeben. Nur so kann es sein.
Im Sprachsud. Im Holzstock oder Kupferstich. Im Risikofeld der Menschlichkeit.
Zwischen Rätsel und Entzauberung. Das Selbstbildnis. Die Inschrift.   
Die Sammlung der Werke des Menschen. In Tusche oder Öl. Die Innenwelt
entdecken, die Außenwelt, die Auflösung der Landschaft, weiter das Problem
der Zuschreibung, der Meisterwerke, der Forschung, historischen Sammlungen,
über die Jahre, des Mittelalters, die Bilder der Fassaden, Gesichter, Personen, Brunnen,
Schatten, Vögel, Schiffe...Grabmale...
Und: die zeitgenössische Kunst...die Kunstgeschichte, die Augen und die Nasen und die
Münder...und die Namen...der Werkschaffenden...auf den Steinen.